Allerheiligen, Halloween, Samain

Samhain ist der Vorabend zu Allerheiligen. Allerheiligen kommt in der Übersetzung Halloween (engl. = heiliger Abend, Allerheiligen) gleich.

 

In den Neumondnächten der kalten, neblig trüben Novemberzeit endet die helle Jahreshälfte. Die Sonne steht nun im Skorpion.

Zum "Vollmond des Jägers" feiert der schwarze Gott Samain den Antritt seiner Herrschaft. Er ist ein Schlächter und Jäger. Er erlegt den Sonnenhirsch, raubt dessen Gattin, die Vegetationsgöttin, und verschleppt sie in sein unterirdisches Reich. Dort herrscht sie nun als Totengöttin, hütet die Seelen Verstorbener, die schlafenden Samen und die im Wnterschlaf erstarrten Tiere.


Samhain war das keltische Silvester.

Es war die Nacht, die den Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisierte. Und genau diese Nacht stellt wieder so einen freien Raum dar zwischen dem Alten und dem Neuen.
In solchen Zwischenräumen ist alles möglich. Die Wände zwischen den Welten werden besonders dünn oder lösen sich auch auf. Diese Übergänge von einem Zwischenraum zum anderen gleichen einem Niemandsland, wo weder Ordnung noch Gesetz herrschen. Man könnte sie auch als "wirbelndes Chaos" bezeichnen, in denen die Jenseitigen die Menschenwelt besuchen und andererseits die Menschen mit Hilfe von Rausch, Trance oder Ekstase leichter mit der sogenannten "Anderswelt" verkehren können.

Ahnen-Kult

Der Kontakt zu den Ahnen, die Durchlässigkeit zur Totenwelt, ist ein Kernthema von Samhain.
Man glaubte, daß die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren.
Und da es sich aufgunddessen natürlich größtenteils um hochverehrte Ahnen handelte, standen die Lebenden dem Ereignis mit gemischten Gefühlen gegenüber: mit Achtung und mit Scheu.
Der Ahnenkult hatte einen ganz besonders hohen Stellenwert in allen alten Kulturen.
Die Verbindung zu den Ahnen, die hinter einem standen, war eine der größten Kraftquellen früherer Kulturen. Diese Kulturen erlebten sich nicht als getrennt von ihren verstorbenen Ahnen, sondern spürten ihre allgegenwärtige Präsenz im Leben. Sie baten sie um Rat und Beistand in allen wichtigen Angelegenheiten, sie verehrten sie und achteten sie.
Und die Kraft und Hilfe, die von den Ahnen kam und auch noch heute kommen könnte, war unglaublich.
Und gerade in dieser Nacht schenkte man ihnen besondere Aufmerksamkeit in Form von einer Mahlzeit zum Beispiel, die man für sie bereitstellte.