Die herrlich milden, langen Tage der Sommersonnwende um den 21. Juni herum wurden zwölf Tage lang gefeiert. Belenos steht am Zenit seiner milden Herrschaft. Die Pflanzengöttin, nun schwanger mit den werdenden Früchten der Erde, träumt den Mittsommernachtstraum. In diesen Traum gehören auch jene Kräuter, die das im Übermaß einströmende kosmische Licht aufsaugen und es in ihren Geweben als ätherische Öle anreichern. Diese Mittsommerblüher erweisen sich als besonders heilkräftig. Johanneskräuter waren einst dem Sonnengott geweiht, dem milden Bel oder Baldur. Die Sonnenwende ist der Höhepunkt und gleichzeitig der Ausklang seiner Herrschaft, denn von jetzt an werden die Tage wieder kürzer. Bel/Baldur, vom tödlichen Mistelzweig getroffen, war verwundet und verlor an Kraft - so die archaische Mythologie.
Das Licht und die Wärme der kraftvollen, reifen Sonne wurde durch das Mittsommerfeuer erhöht. Es war ein Freuden- und Dankesfeuer. Das Feuer wurde umtanzt und übersprungen. Der Sprung durch die Lohe reinigt Leib und Seele und bringt Gesundheit.
Quelle: Wolf-Dieter Storl "Pflanzen der Kelten", "Kräuterkunde"
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